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Schwierige Schwiegermutter? – Teil II – Tipps

6 Tipps für eine gute Beziehung zu deiner Schwiegermutter

Letztens habe ich einen Blogbeitrag veröffentlicht, in dem es darum geht, wieso es zwischen Schwiegertöchtern und Schwiegermüttern immer wieder zu Knatsch kommt. Ich hatte dir versprochen, dass ich dich nicht im Regen stehen lasse. Es gibt tatsächlich ein paar Kniffe, die du anwenden kannst – dann klappts auch mit der noch so nervigen Schwiegermutter. Versprochen.

Hier gehen nochmal liebe Grüße raus an meine Schwiegermutter, die wirklich toll ist! Danke für deine Unterstützung!

Was du tun kannst, um besser mit deiner Schwiegermutter klarzukommen

Hier kommen 5 Tipps, mit denen du das Kriegsbeil mit deiner Schwiegermutter begraben kannst.

1) Abgrenzung

Der wichtigste Tipp kommt direkt am Anfang: Lerne deine eigenen Grenzen kennen und stecke sie ab! Uns Frauen schreibt man viele Eigenschaften zu, die uns leer saugen. Wir sollen sozial, hilfsbereit und aufopferungsvoll sein und am Besten sagen wir nie NEIN. Einige von uns haben Angst davor, nicht mehr gemocht zu werden oder jemanden zu verletzen. Und dabei verletzen wir uns oft selber am meisten.

Abgrenzung bei der Arbeit ist auch schwer, jedoch können wir uns dort an Gesetzen oder Tarifverträgen orientieren. Im Familienleben gibt es solche Gesetze nicht. Also müssen wir unsere Grenzen selber finden, indem wir zum Beispiel vorsichtig heran tasten. Bis wohin fühlt es sich gut an? Ab wann habe ich ein komisches Bauchgefühl? Spätestens hier solltest du eine Grenze ziehen, also eine kleine Mauer bauen, um dich zu schützen. Wenn du das Gefühl hast, deine Schwiegermutter überschreitet oft deine Grenzen und sorgt so dafür, dass es dir nicht gut geht, dann Grenzen dich ab. Deine Schwiegermutter kennt deine Grenze ja noch nicht, bisher hat sie niemand darauf aufmerksam gemacht, dass sie überhaupt existiert. ABER: Bleib dabei freundlich und diplomatisch. Es kann auch helfen, Alternativen anzubieten:

„Nein, wir möchten, dass die kleine Anna mit 12 Wochen noch nicht auswärts schläft. Komm doch stattdessen am Montag vorbei und geh eine halbe Stunde mit ihr spazieren.“

oder

„Vielen Dank, aber du musst nach der Geburt nicht bei uns einziehen. Könntest du stattdessen ein paar Mahlzeiten für uns vorkochen und einfrieren.“

So kannst du deine persönliche Grenze abstecken und deine Schwiegermutter kann trotzdem helfen.

2) Besser kommunizieren

Du kannst auch die ein oder andere Bombe erfolgreich entschärfen, wenn du dir gewisse Formulierungen ab- bzw angewöhnst. Diese Sätze werden als Killerphrasen bezeichnet und sind nie gut für ein nettes Gespräch. Sie sind gut um ein Gespräch im Keim zu ersticken. Aber wenn du das wollen würdest, würdest du den Artikel ja nicht lesen. Folgende Sätze solltest du aus deinem Wortschatz streichen:

  • „Immer machst du…“
  • „An deiner Stelle würde ich…“
  • „Darum“
  • „Das ist wieder typisch…“
  • „Hast du keine anderen Probleme“
  • „Wir machen das immer so…“
  • „Ich glaube sowieso nicht, dass…“

Sprich über dich und nicht über sie! Wenn du sogenannte Du-Botschaften verwendest, fühlt sich das an, wie eine Anklage. Sprichst du über dich, in sogenannten Ich-Botschaften, machst du deine eigenen Wünsche deutlich und grenzt dich ab.

  • „Ich verstehe nicht, was du sagst“ statt „Du redest Blödsinn“
  • „Ich ärgere mich, weil…“ statt „Du hast das falsch gemacht“
  • „Ich wünsche mir, dass…“ statt „Du sollst…“
  • Ich wäre erleichtert, wenn du…“ statt „Du hast schon wieder nicht…“

3) Wertschätzen

Deine Schwiegermutter ist älter als du. Sie hat mehr und andere Lebenserfahrung gesammelt. Sie hat Kinder groß gezogen. Deinen Mann, ihren Sohn. Und so ganz verkehrt kann das nicht gewesen sein, immerhin liebst du ihn. Vielleicht hat sie unter der Rollenaufteilung in ihrer Ehe gelitten, sich als Einzige im Ort einen Namen in ihrem Job gemacht oder ohne Internet die Baby-, und Wochenbettzeit überlebt. Auch sie hat Erfahrungen. Klar, die bindet sie dir vielleicht oft genug ungefragt auf die Nase, aber vielleicht sind da auch Erfahrungen dabei, von denen du profitieren kannst. Ich finde, all das verdient ein wenig Wertschätzung. Jeder Mensch hat ein Mindestmaß an Wertschätzung verdient, jeder hat irgendetwas gutes hervorgebracht. Sie freut sich sicher, wenn du das mal erwähnst. DU kannst in jeder Situation die Stimmung etwas heben, indem du dich überwindest. „Du, wie bist du eigentlich damals mit dem Schlafmangel ausgekommen?“ oder „Mein Butterkuchen wird immer irgendwie matschig, kennst du da einen Trick?“. So gibst du deiner Schwiegermutter (die dir wirklich eine große Hilfe sein kann) Wertschätzung und das Gefühl wichtig zu sein.

4) Ironie und Spiel

Tja, es gibt sie aber tatsächlich, die schwierigen Fälle. Es gibt eindeutig auch schwierige Schwiegertöchter, es ist nie nur der eine Part schuld. Aber das wollte ich dir nicht verschweigen. Wenn deine Schwiegermutter trotz der anderen Tipps immer noch unerträglich ist, du aber trotzdem gewissen Situationen überstehen musst, hilft dir vielleicht ein kleines Spiel oder Ironie. Wie wärs wenn du entweder alleine oder vielleicht gemeinsam mit deinem Mann während des Besuchs eine Hitliste der ungebetenen Tipps erstellt? Oder du verleihst einen gedanklichen Pokal, den du dir bitte auch bildlich vorstellst, für den unsinnigsten Kommentar? Oder du kommentierst all das mit einem Hauch Ironie, aber bitte dennoch freundlich. Du fragst dich sicher, wie das geht. „Danke Hildegard, jetzt weiß ich endlich, wieso Justin immer schreit. Bisher dachten alle, er wäre ein Schreikind. Dabei hat er nur Hunger. Wie konnten wir das übersehen?“ oder „Das nächste mal mache ich für dich dann besser Lachshäppchen“ (wenn ihr dein Kuchen nicht mundet, zuviel oder zu wenig Zucker enthält oder oder oder.

5) Omas Haus, Omas Regeln

Ein anderer Punkt, der oft für Zank sorgt, sind Regeln. Beispielsweise dürfen die Kinder zuhause 30 Minuten am Tag fern sehen oder zwei Süßigkeiten am Tag.

Bei Oma wird dann einfach ein ganzer Film geschaut oder eine komplette Tüte Gummibärchen vernascht. Da schwillt so mancher Mama der Kamm. Sollten die Kinder nur zu Besuch bei Oma sein und dort nicht regelmäßig stundenlang betreut werden, dann überlegt es euch doch mal. Wie war es damals, als ihr noch Kinder ward? Gab es da bei Oma nicht auch mal ein zweites Eis? Wir haben uns irgendwann überlegt, dass es in Ordnung ist, wenn bei den Großeltern andere Regeln gelten. Viele Eltern befürchten, dass die Kinder sich dann plötzlich zuhause zu lechzenden Zuckervampieren entwickeln. Aber Kinder können durchaus, auch schon sehr früh, verstehen, dass es Unterschied zwischen Oma und zuhause gibt. Bei uns gilt deswegen „Omas Haus – Omas Regeln“. Wenn Oma die Verantwortung trägt, darf sie auch entscheiden, was passiert. Außer es hat weitreichende Konsequenzen (Schulwechsel, Taufen lassen) oder ist gesundheitsschädlich (Honig für Säuglinge oder Schnuller in Zucker und Rotwein tauchen). Aber wenn eure Schwiegereltern so etwas machen, dann sollten sie sowieso keine Kinder betreuen.

6) Kontaktabbruch

Und als allerletztes, wenn wirklich gar nichts mehr geht, dann hilft nur noch ein Kontaktabbruch. Wenn der Punkt erreicht ist, an dem du dich oder deine Kinder schützen musst, dann hilft auch nichts anderes mehr. Ein Kontaktabbruch muss auch nicht für immer sein. Manchmal muss einfach eine bestimmte Phase überwunden werden, damit es gemeinsam weitergehen kann. Du solltest dann entscheiden, wie du mit den Kindern darüber sprichst. Dürfen die Kinder die Schwiegereltern weiter besuchen? Solltest du alleine einen nicht-klärbaren Streit mit den Schwiegereltern haben, ist esnicht fair, auch den Kindern den Kontakt zu erschweren. Du zeigst wirklich wahre Größe, wenn du es schaffst zu differenzieren.

Wenn du der Meinung bist, dass auch eure Kinder keinen Kontakt haben sollten, (das hast du ganz sicher gemeinsam mit deinem Mann entschieden) dann besprich das mit ihnen. Auch wenn es sicher viele Gegenstimmen gibt, bin ich immer für angemessene Ehrlichkeit, statt Lügen. Wie wäre es, den Kindern zu erklären, dass Mama und Papa mit Oma und Opa Streit haben und sie deshalb nicht mehr besucht werden? Kinder verstehen mehr, als wir Eltern glauben. Und gerade deswegen sollten sie nur mit den nötigen Infos versorgt werden. Wenn ihr euch irgendwann wieder für Kontakt entscheidet, könnt ihr dann sagen, dass Mama, Papa, Oma und Opa sich wieder vertragen haben. Das lehrt die Kinder so viel!

Du bist nicht alleine schuld, aber du kannst etwas ändern!

Natürlich weiß ich, dass du als Schwiegertochter nicht alleine für Streit oder Unstimmigkeiten verantwortlich bist. Bestimmt fragst du dich, wie ich hier unzählige Tipps habe, mit denen DU die Stimmung verbessern kannst. Das scheint vielleicht unfair, aber ich gehe davon aus, dass eher Schwiegertöchter, als Schwiegermütter diesen Blog lesen. Sollte deine Schwiegermutter Fragen haben oder auch ein paar Kommunikationsvorschläge wollen, dann gelten all die Tipps genauso für sie. Sie darf mich aber gerne kontaktieren.

Wie verstehst du dich mit deiner Schwiegermutter? Hast du noch Geheimtipps, wie du besser mit deiner Schwiegermutter klarkommst?

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